Reversefreiwillige des Kursjahres 22/23 starten ihren Dienst

Wernau | Am 30. August 2022 reisten zehn Freiwillige aus Argentinien, Mexiko, Bolivien, Brasilien und Uganda ein, um ihren Weltkirchlichen Friedensdienst (WFD) in der Diözese Rottenburg-Stuttgart zu beginnen. Zwei junge Erwachsene aus Indien hatten diesen bereits im März 2022 in Laupheim und Leutkirch angetreten. Für die Neunankömmlinge ging es zunächst zum Deutschkurs nach Tübingen, bevor sie nach dem Aussendungsgottesdienst am 2. Oktober in ihre Einsatzstellen weiterziehen.

Ende August war das BDKJ-Tagungshaus in Wernau erfüllt mit Sprachen aus aller Welt. In einem fünftägigen Willkommensseminar lernten sich die zwölf Freiwilligen im Alter zwischen 21 und 27 Jahren persönlich kennen. Mit verschiedenen Methoden erzählten sie ihre Lebensgeschichten, formulierten sie ihre Erwartungen an das kommende Jahr formuliert und füllten – wie für Deutschland üblich – zahlreiche Formulare aus. Die meisten kannten sich von digitalen Vorbereitungsseminaren in den Heimatländern. Nun jedoch konnten sie sich beispielsweise bei einem Ausflug nach Esslingen noch einmal von einer neuen Seite erleben.

Nach dem Seminar ging es am 4. September für die Freiwilligen nach Tübingen, wo neben verschieden Freizeitaktivitäten, vor allem der Deutschkurs im Erasmus-Haus im Vordergrund stand. Neben der Notwendigkeit mit ihren Gastfamilien und neuen Arbeitskolleg:innen kommunizieren zu können, ermöglichen die erlernten Sprachkenntnisse auch sich mit den Mitfreiwilligen aus anderen Kontinenten zu unterhalten. So begünstigt der Deutschkurs eine neue und vielleicht auch tiefere Beziehung. „Ein Motiv für meinen WFD ist, dass sich räumliche und ideologische Grenzen verwischen“, betont Rebeca Jerónimo Castillo aus Mexiko. „Es ist motivierend zu sehen, dass der Aufbau von Gemeinschaft ein universales Grundbedürfnis von Menschen ist und dass es so viele verschiedene Wege gibt, die wir Tag für Tag entdecken und in die Tat umsetzen.“

Unterstützt werden die jungen Erwachsenen von Ehrenamtlichen, meist Rückkehrer:innen des WFD, die sich um Handy-SIM-Karten, den Weg zur Post oder die Freizeitangebote in Tübingen kümmern. Sie werden die zehn Freiwilligen auch Ende September zur Schnupperwoche in ihren Einsatzstellen und Gastfamilien begleiten. Dort stehen ihnen dann Mentor:innen das ganze Jahr über mit Rat und Tat zur Seite. Anna-Sophie Neu aus Ravensburg ist eine davon und freut sich schon auf das gemeinsame Jahr mit ihrer argentinischen Freiwilligen: „Ich bin gespannt, was auf mich zukommen wird und sehr zuversichtlich, dass wir das zusammen gut schaffen“.

 

Die Reverse-Freiwilligen des Jahres 2022/2023
Aus Brasilien

Luiz Henrique Pick de Moraes, Kirchengemeinde und Kolpinghaus Reutlingen
Yuri Ramos Matozo, Kirchengemeinde Metzingen

Aus Uganda
Trust Mildred, Kirchengemeinde Auernheim
Joan Mirembe, Kirchengemeinde Bad Waldsee

Aus Mexiko
Emmanuel Ramirez Alonso, Kirchengemeinde und Friedrich-Schillert-Gymnasium Ludwigsburg
Josefina Edith Garcia Cruz, Kirchengemeinde Balingen
Rebeca Jerónimo Castillo, Kirchengemeinde Marbach am Neckar

Aus Bolivien
Adid Alcoba Camargo, Kirchengemeinde Denkendorf

Aus Argentinien
Paolo Andrea Ybañez, Kirchengemeinde Hohenberg-Rosenberg
Carla Florencia Rios Lobo, Schulstiftung Ravensburg

Aus Indien
Adarsh Ashokan Sheena, Kirchengemeinde Laupheim
Archana Steephen Geetha Kumari. Kirchengemeinde Leutkirch

Den Reverse-Weltkirchliche Friedensdienst in der Diözese Rottenburg-Stuttgart gibt es seit September 2012. Idee war und ist es, jungen Menschen aus dem globalen Süden den gleichen kulturellen Austausch zu ermöglichen, den junge Deutsche mit einem Dienst in Übersee wahrnehmen können und so einen Austausch auf Augenhöhe zu stärken. Bislang leisteten insgesamt 79 junge Menschen einen Freiwilligendienst in Deutschland.